Das Verhältnis des Johannes-Evangeliums zu den synoptischen Evangelien
 
 
1. Gemeinsamkeiten zwischen den Synoptikern und dem Johannes-Evangelium
2. Unterschiede zwischen den Synoptikern und dem Johannes-Evangelium
3. Hypothesen zum Verhältnis zwischen dem Johannes-Evangelium und den Synoptikern



 
1. Gemeinsamkeiten zwischen den Synoptikern und dem Johannes-Evangelium
2. Unterschiede zwischen den Synoptikern und dem Johannes-Evangelium
3. Hypothesen zum Verhältnis zwischen dem Johannes-Evangelium und den Synoptikern

Folgende Möglichkeiten werden diskutiert

Gegen die These, Joh. kenne einen oder mehrere Synoptiker, spricht, dass die Gemeinsamkeiten nicht ausreichen, um eine literarische Abhängigkeit begründet anzunehmen; sie können durchaus traditionsgeschichtlich bedingt sein (gemeinchristliche mündliche Überlieferung). Erzählgut und Logien weichen nicht unerheblich von den Synoptikern ab (z.B. stehen in Joh. die mit den Synoptikern gemeinsamen Logien stets in anderem Kontext). Dies gilt sowohl für eine mögliche Semeia-Quelle, wie auch für die Passionsgeschichte und die anderen Schichten/Teile des Evang. Dabei steht SQ mehr der markin.; PG mehr der lukan. Tradition nahe. Die engste Berührung gibt es in der PG. Doch auch hier wäre denkbar, dass Joh. eine (wohl bereits schriftliche) Überlieferung kennt, die noch von den Synoptikern unabhängig ist.
Resultat: Joh. muss als eigenständiges Evangelium (und nicht unter der Voraussetzung einer literar. Abhängigkeit von den Synoptikern) interpretiert werden. Wenn Joh. einen oder mehrere Synoptiker kannte, hat es sie wohl kaum als Quelle benutzt.


Literatur: J.Becker, ÖTK 4/1, S.36-40; R.Bultmann, Theologie des Neuen Testaments, S.355-357; Conzelmann/Lindemann; Arbeitsbuch zum Neuen Testament, S.303-305+307f; H.Thyen, TRE-Art., Johannesevangelium.



Copyright: Matthias Kreplin, 2000